Artikel vom 18.09.2025
Wenn wir über die großen Rhythmen der Zeit sprechen, führt kaum ein Weg am Saturn–Neptun Zyklus vorbei. Alle 35–36 Jahre begegnen sich diese beiden Planeten in einer Konjunktion – zuletzt 1989, und die nächste exakte Verbindung wird im Februar 2026 stattfinden. Wer die Geschichte betrachtet, erkennt erstaunliche Parallelen: Immer wieder markieren diese Phasen Wendepunkte im gesellschaftlichen Gefüge, in politischen Ordnungen und im kollektiven Bewusstsein. Saturn steht für Struktur, Ordnung, Grenzen,
Realität. Neptun dagegen löst auf, verbindet, schafft Bilder und Ideale. Wenn beide zusammentreffen, prallen diese Gegensätze aufeinander: das Konkrete und das Unfassbare, das Festgefügte und das Sehnsüchtige. Oft entstehen daraus Bewegungen, die sowohl das Bestehende in Frage stellen als auch neue Visionen hervorbringen.
Ein Blick zurück: Die Konjunktion von 1917 fiel in die Zeit der russischen Revolution – ein radikaler Umbruch, der bestehende Strukturen auflöste und neue Macht-Gebilde entstehen ließ. 1953/54, eine weitere Konjunktion, stand im Zeichen des Kalten Krieges und brachte gleichzeitig ein Erwachen spiritueller und sozialer Bewegungen. 1989 schließlich: Der Fall der Berliner Mauer, das Ende des Ostblocks, ein kollektiver Aufbruch, der Europa und Russland gleichermaßen erschütterte. Viele Astrologen sehen daher eine besondere Verbindung dieses Zyklus mit Russland. Es ist, als ob an diesem Ort der Weltgeschichte die Spannung zwischen Saturn und Neptun besonders sichtbar wird: Strukturen, die scheinbar unerschütterlich sind, geraten ins Wanken – und im Nebel von Neptun entstehen neue, oft schwer greifbare Realitäten.
Was bedeutet das für uns heute? Die kommende Konjunktion 2026 fällt in das Zeichen Widder. Das deutet auf einen Neubeginn hin, auf das Durchbrechen alter Muster, auf Initiativen, die Pioniergeist verlangen. Gleichzeitig können Unsicherheit, Instabilität und der Verlust vertrauter Sicherheiten spürbar werden. Die Herausforderung wird sein, zwischen Illusion und Wirklichkeit zu unterscheiden – und Visionen zu entwickeln, die tragfähig sind, ohne in Wunschdenken zu verharren. Im Archetypus „Neptun im Widder“ verschmelzen die Themen das Unfassbare, die Ideale, das Kollektive, aber auch die Aspekte von Täuschung, Auflösung und Opfer (Neptun), mit der Widder-Qualität. Diese steht für Durchsetzung, Pionierkraft, Kampf, Mut – und im Schatten steht sie auch für Gewalt, wie wir jetzt an der Ermordung von Charlie Kirk sehen können. Politischer Diskurs entartet hier in Gewalt gegen Andersdenkende und damit werden die Grundlagen jeder demokratischen Gesellschaft herausgefordert: Debatte, Rechtsstaatlichkeit und das friedliche Ringen um Überzeugungen.“
Für jeden Einzelnen kann dieser Saturn-Neptun-Zyklus eine Einladung sein, sich zu fragen: Wo halte ich zu starr an alten Strukturen fest? Und wo lasse ich mich von Nebelbildern verführen, die keine Substanz haben? Saturn–Neptun erinnert uns daran, dass wahre Spiritualität nicht im Abheben liegt, sondern in der Kunst, das Unsichtbare in eine gelebte Form zu bringen. Wir gehen also auf eine Zeit zu, in der sich vieles neu ordnen wird – politisch, gesellschaftlich, vielleicht auch in unserem persönlichen Leben. Wenn wir die Lektionen von Saturn und Neptun annehmen, können wir diese Phase nutzen: indem wir das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden, Klarheit im Nebel suchen und unsere Ideale Schritt für Schritt in die Wirklichkeit tragen.